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Westkrypta

Bischofsgräber

Die Westkrypta gehört zur Gründungskathedrale Heinrichs II. und gehört zu den am besten erforschten Bauteil der Bamberger Kathedrale. Bis heute hat sich aufgehendes Mauerwerk in größerem Umfang dort erhalten, während große Teile des ersten Domes für den noch bestehenden Kirchenbau abgebrochen worden sind. Nach dem Brand von 1185 hatte man in der nachfolgenden Zeit die Westkrypta mit Bauschutt verfüllt und anschließend überbaut.

Im frühen 20. Jahrhundert setzten Planungen zum Bau  einer Bischofsgrablege unter dem Westchor ein, die erst 1996 endgültig realisiert wurden. Im Zuge dieser Freilegung entdeckte man die gut erhalten nördlichen und östlichen Partien der Krypta wieder. Dazu zählt u.a. die komplette nördliche Außenwand mit fünf originaler Rundbogenfenster und die ehemaligen Zugänge zur Krypta im Nord- und Südosten.

 Alexander Freiherr von Branca gestaltete die 1998 eingeweihte Bischofsgrablege in die Ruinen der Westkrypta des Heinrichsdomes. Hierzu band er die sogenannte Ottogruft in seine Planungen mit ein. Die westliche Außenmauer der Ottogruft schneidet in den ehemaligen Ostchor der Westkrypta ein und bildet nun den östlichen Abschluss der Westkrypta. Die Ottogruft hat ein im Vergleich zur Krypta deutlich erhöhtes Fußbodenniveau und war nur durch einen schmalen Einstieg zugänglich. Sie wurde nun zum Vorraum der Grablege und birgt eine Statue des heiligen Otto von Fritz Koenig. Brancas Entwurf besticht durch die Klarheit der Gestaltungsmittel. Die Grablege selbst liegt im ehemaligen Mittelschiff der Krypta und bietet Platz für 12 Bestattungen. Im Westen befindet sich ein schlichter Altarblock. Die Bausubstanz der Heinrichskrypta wurde behutsam in das Konzept der Grablege integriert.