Der Riemenschneideraltar wurde 1926 aus unterschiedlichen Skulpturen und einer vorhandenen Predella zusammengestellt, besitzt keinen Altartisch und ist rein museal ausgestellt. In der Mitte ist ein Gnadenstuhl (= Gottvater mit dem gekreuzigten Christus und der Heilig-Geist-Taube) zu sehen, seitlich je drei Heilige in Brustbildern, nämlich Heinrich und Kunigunde mit einem Kirchenmodell, Laurentius, Augustinus und zwei Bischöfe. Auf dem Mittelschrein oben sieht man die sitzende heilige Anna mit ihrer Tochter Maria und dem Jesuskind (= sogenannte "Anna selbdritt", eine Darstellung der drei Generationen/ "zu dritt").
Weil die Skulptur des heiligen Sebastians im Mittelschrein der Werkstatt Riemenschneiders zugeordnet wird, wurde der Altar nicht ganz zutreffend "Riemenschneider-Altar" genannt. Die Herkunft der übrigen Skulpturen samt Predella ist nicht bekannt. DIe Teile verbindet jedoch die gleiche Entstehungszeit im frühen 16. Jahrhundert.