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Synagoge

Synagoge

Originalfigur vom Fürstenportal, entstanden 1225. Aus denkmalpflegerischen Gründen 1936 ins Dominnere versetzt.

Dargestellt als Personifikation des Judentums. Als Attribute des Alten Bundes sind ihr der Stab und die Gesetzestafeln Moses beigegeben. Der in der rechten Hand gehaltene Stab ist zerbrochen, die Tafeln gleiten ihr aus der linken Hand. Sie trägt keine Krone, ihre Augen sind verschleiert. Ihre augenfällige Schönheit und Eleganz sowie die Augenbinde zeigen sie in der Tradition von Brautdarstellungen und damit im Sinne des Hoheliedes als Braut Christ. Dieser vermeintlich schönen Darstellung liegt neben der Verwerfung die Vorstellung der Bekehrung der Juden durch Abnahme der Augenbinde, die den Blick auf Christus verwehrt, zugrunde. 

Von diesen über Jahrhunderte tradierten Vorstellungen der Herabwürdigung und der Judenfeindschaft distanzierte sich die katholische Kirche im II. Vatikanischen Konzil 1965.

Die Kirche von Bamberg weist darauf hin, dass die lange Tradition des christlichen Antijudaismus zur Feindbildprägung beigetragen hat. Die Kirche ruft dazu auf jeder Form des Antisemitismus ausdrücklich entgegen zu treten und fördert die Verbundenheit mit dem Judentum.