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Zeichen der Hoffnung vermitteln

Gemeindereferentin und Gemeindereferent sowie die Religionslehrerinnen mit Weihbischof Herwig Gössl und ihren Ausbildern.
Datum:
Veröffentlicht: 31.7.23
Von:
Christiane Dillig

Weihbischof Herwig Gössl beauftragte Gemeindereferenten und Religionslehrerinnen für ihren Dienst in Pfarrgemeinde und Schule

Bamberg. Weihbischof Herwig Gössl hat drei Frauen und einen Mann zum Dienst in Pfarrgemeinde und Schule beauftragt. Im Rahmen eines Gottesdienstes sagte er, Menschen hätten eine Sehnsucht nach Halt und Orientierung, nach Zuspruch und nach jemandem, der ihnen sagt: Du bist geliebt. Aufgabe der Gemeindereferentin und des Gemeindereferenten sowie der zwei Religionslehrerinnen im Kirchendienst sei es, aus der Frohen Botschaft heraus Zeichen der Hoffnung zu vermitteln. Während der Feier erhielten alle die Missio Canonica, die kirchliche Erlaubnis Religionsunterricht zu erteilen. Erstere sandte Gössl zur Mitarbeit in den pastoralen Dienst in der Erzdiözese Bamberg.

Angehörige und Freunde sowie Wegbegleiter aus Pfarrgemeinden und Schulen waren zum Ende der Ausbildungszeit in den Dom gekommen, um mit Weihbischof Gössl und den Kandidaten Gottesdienst zu feiern. In seiner Ansprache lenkte Gössl den Blick auf das Gleichnis vom Sämann, dessen Saat auf sehr unterschiedlichen Boden fällt. Das Gute könne verschwinden und das Böse die Oberhand gewinnen. Heute hätten Menschen eine Scheu, vom Bösen zu sprechen, es in eigene Überlegungen einzubeziehen. Doch man müsse damit rechnen. Wer in der Pastoral, in den Pfarrgemeinden oder in der Schule mit Menschen zu tun habe; werde mit Höhen, aber auch mit abgründigen Tiefen konfrontiert. Aufgabe aller, die im Namen Jesu ausgesandt werden, sei es „für die Menschen ein bergendes Umfeld zu schaffen, in dem sie den Samen des Glaubens bewahren und gegen das Böse schützen können“. Sie sollten Räume des Gebetes und der Andacht, der Menschenfreundlichkeit und der Hoffnung errichten, wo keiner abgeschrieben werde, sondern erfahre, dass ihm Vertrauen entgegengebracht wird. Dann habe das Böse weniger Angriffsfläche.

Zugleich sieht Weihbischof Gössl auch viel Samen auf felsigen Boden fallen. Digitale Foren und Werbung, beliebte Fernsehsendungen und Zeitungsartikel zeugten von Oberflächlichkeit und mangelndem Tiefgang. „Es scheint wirklich so, dass immer mehr Menschen entwurzelt sind und sich entsprechend wankelmütig verhalten.“ Verlässlichkeit, Treue, Widerstandskraft und Beharrlichkeit zu zeigen, falle vielen immer schwerer. Dies mache die Menschen innerlich heimatlos und äußerlich für Ideologien und Extremismen anfällig. Aufgabe der Boten Jesu sei es, Menschen in die Tiefe zu führen, ihnen den Glauben zu erschließen „in dem die Seele Wurzeln schlagen und Kräfte sammeln kann“. Dafür brauche es den eigenen seelischen Tiefgang und die Bereitschaft, den Glauben zu teilen, zu verkünden und zu feiern. So könnten die Menschen Halt und Geborgenheit erfahren und Widerstand leisten gegen oberflächliche und platte Ideologien.

In einer als schnelllebig und mit Terminen vollgestopft empfundenen Zeit falle es auch vielen Menschen schwer, den Durchblick zu behalten. Aufgabe der Gesandten Jesu sei es angesichts dessen, Schneisen zu schlagen und die Dornen zu roden, „damit der Same des Glaubens wachsen kann“. Menschen bräuchten Zeiten des Aufatmens, der Ruhe und der Besinnung, damit „eine gute und heilige Ordnung ins Leben kommt, die uns gut tut“. Der Religionsunterricht biete diese Möglichkeit an. Und in den Gruppen und Kreisen der Pfarrgemeinden könnten Menschen Annahme erfahren, unabhängig davon, was sie leisten. Zugleich warnte der Weihbischof vor zu vielen Aktivitäten in den Pfarreien, die das Wachsen im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe verhindern könnten. Heute sei die Sehnsucht nach Gerechtigkeit, Lebenssinn und Zuversicht groß. Menschen warteten auf Zeugen der Frohen Botschaft, auf jene, die glauben und vom Glauben Zeugnis ablegen: „Sie warten auf Sie!“

Während der Messfeier bekundeten die Beauftragten ihre Bereitschaft zum Dienst in Schule und im Pastoralen Dienst. Karin Hofmann war in ihrer Ausbildungszeit im Seelsorgebereich Neubau eingesetzt und wird jetzt als Gemeindereferentin im Seelsorgebereich Forchheim arbeiten. Gemeindereferent Moritz Werb war im Seelsorgebereich Nürnberg Südstadt-West eingesetzt und wird dort bleiben.

Franziska Bachmeier war während ihrer Ausbildung an der Grundschule Oberasbach-Altenberg und der Pestalozzi-Mittelschule Oberasbach tätig. Ramona Graza war an der Grundschule Königsfeld und der Mittelschule Burgebrach und wird nun Religionsunterricht an den Grundschulen Königsfeld und Scheßlitz sowie an der Mittelschule Bamberg-Gaustadt erteilen.