Taufe ist gemeinsames Fundament der Christen
Ökumenischer Taufgedächtnisgottesdienst im Bamberger Dom mit Bischöfen und Kirchenführern von vier Kirchen
Die Stimmung ist freudig und doch zugleich feierlich. Erzbischof Ludwig Schick lud im Rahmen der 1000-Jahr-Feier der Kathedrale am Ostersonntag zu einer ökumenischen Vesper mit Taufgedächtnis ein. Drei Bischöfe und Kirchenführer von anderen christlichen Kirchen und etwa 1000 Gläubige folgten dieser Einladung. Beeindruckend war bereits der Einzug mit dem evangelisch-lutherischen Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, dem rumänisch-orthodoxen Weihbischof Sofian von Kronstadt und dem evangelisch-methodistischen Superintendent Wolfgang Rieker (als Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Bayern), mit evangelischen und katholischen Dekanen sowie evangelischen Synodalen und katholischen Laienvertretern sowie den Mitgliedern des Metropolitankapitels.
Der erste Bamberger Dom sei vor der Zeit der großen Kirchentrennung von Ost und West im Jahr 1054 geweiht und könne deshalb für die Christen in der Region ein Zeichen der Einheit sein, sagte Erzbischof Ludwig Schick in seiner Begrüßung. Die Taufe mit Wasser und im Heiligen Geist sei die gemeinsame Wurzel aller Christen und der Kirche und damit das „ökumenische Fundament“, betonte der Bamberger Oberhirte. Trotz manch noch offener Fragen und Probleme sei die Taufe ein ganz wichtiges Bindeglied der christlichen Kirchen.
In seiner Predigt verknüpfte Landesbischof Bedford-Strohm die Frage des Korintherbriefs nach dem Wie des Auferstehungsleibes mit dem Ostergeschehen und der Bedeutung der Taufe als „ Anker. Sie ist verwurzelt in dem festen Grund der Osterbotschaft: Christus ist auferstanden“. Deshalb sei auch ein Engagement für eine bessere Welt nicht vergebens, erklärte Bedford-Strohm weiter. Als Beispiel nannte er den Kampf gegen den Hunger. Zwar würden durch die Turbulenzen an den Finanzmärkten erste Erfolge durch Nahrungsmittelspekulanten zunichte gemacht und es gebe wegen des Klimawandels immer mehr Missernten. Doch durch die Auferstehung habe Gott ein Ja zur Schöpfung gesprochen.
Gemeinsam beteten die Gläubigen das altkirchliche Glaubensbekenntnis. Über das vom Brunnen der Ostkrypta herbeigebrachte Wasser wurde schließlich der Lobpreis gesprochen. Anschließend wurde von zwölf Geistlichen den Anwesenden damit ein Kreuz in die Hände oder auf die Stirn gezeichnet, verbunden mit einem persönlichen Segenswort. Dieser lange dauernde Moment des Taufgedächtnisses in der Ostervesper war für viele Gläubige sehr anrührend, ebenso die musikalische Gestaltung durch die Mädchenkantorei.
Gemeinsam segneten die vier Bischöfe die Gläubigen am Ende dieser ökumenischen Feier, die vielfach als frohmachende ökumenische und persönliche Ermutigung und Stärkung erfahren wurde.
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