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Papst Franziskus nimmt Amtsverzicht des Bamberger Erzbischofs an

Erzbischof em. Dr. Ludwig Schick
Datum:
Veröffentlicht: 1.11.22
Von:
hal

Ludwig Schick legt nach 20 Jahren „dankbar und zuversichtlich“ wichtige Entscheidungen und Weichenstellungen in die Hände eines Nachfolgers

Bamberg/Rom. Papst Franziskus hat am Allerheiligentag der Bitte des Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick entsprochen, ihn vom Amt zu entpflichten. Die Entscheidung wurde am Dienstag zeitgleich in Rom und in Bamberg verkündet. Mit seinem Rücktritt will Schick die bevorstehenden wichtigen Entscheidungen und Weichenstellungen im Erzbistum einem jüngeren Nachfolger überlassen. „Vernunft und Verantwortung“ hätten ihn bereits im ersten Quartal des Jahres zu dieser Überzeugung kommen lassen. In einer Privataudienz im April habe er deshalb dem Papst seinen Rücktritt angeboten, schreibt Schick, der im September 73 Jahre alt geworden ist, in einem am Dienstag veröffentlichten Brief an die Menschen im Erzbistum Bamberg.

Seine Aufgaben im Erzbistum habe er in seiner 20-jährigen Amtszeit erfüllt und abgeschlossen, schreibt Schick weiter und nennt die Beschlüsse des Bamberger Pastoralgesprächs, die Strukturreform mit der Bildung neuer Seelsorgebereiche sowie die Renovierung zahlreicher Gebäude wie das Bamberger Priesterseminar, das Jugendhaus Burg Feuerstein, die Akademie Caritas-Pirckheimer-Haus in Nürnberg, die Bildungshäuser Vierzehnheiligen sowie alle Schulen in katholischer Trägerschaft und viele Kirchen, Kapellen, Kindergärten und Seniorenheime. Auch das Ordinariat sei neu strukturiert worden. „Vor allem konnte die tägliche Seelsorgearbeit in Verkündigung, Gottesdienst und karitativer Gemeinschaftbildung getan werden“, schreibt Schick weiter.

In seinem Brief weist Schick auf bevorstehende Personalentscheidungen im Erzbistum und auf die Umsetzung der Reformbeschlüsse des Synodalen Wegs und des weltweiten synodalen Prozesses hin. Papst Franziskus habe ihn zunächst gebeten, weiter im Amt zu bleiben. „Nach nochmaligem Vortragen meiner Gründe hat er meiner Bitte Ende September dann entsprochen“, erläutert Schick. Der Amtsverzicht ist damit am 1. November 2022 wirksam geworden.

Schick betont weiter, dass er alle übernommenen und zugesagten Verpflichtungen erfüllen werde, sofern dies von den Gläubigen und Gemeinden sowie dem künftigen Administrator des Erzbistums gewünscht werde. „Dankbar und zuversichtlich scheide ich aus dem Amt“, schreibt er. „Die Aufgaben der Kirche in Verkündigung der frohen Botschaft in den Gottesdiensten, der Seelsorge und Caritas können auf einem guten Fundament fruchtbar weitergeführt werden.“ Das Schreiben endet mit den Worten: „Ich bin dankbar, dass ich am Allerheiligentag ausscheiden darf und die Erzdiözese Bamberg sowie die ganze Kirche Jesus Christus und allen Heiligen für eine segensreiche Zukunft anvertrauen darf.“

Ludwig Schick wurde am 22. September 1949 in Marburg geboren und 1975 in Fulda zum Priester geweiht. 1995 wurde er Generalvikar in Fulda, 1998 Weihbischof. Ab 1985 war er Inhaber des Lehrstuhls für Kirchenrecht an der Theologischen Fakultät in Fulda, bis er 2002 zum Erzbischof von Bamberg ernannt wurde. Von 2006 bis 2021 war er Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz. In seine Amtszeit in Bamberg fielen das 1000. Bistumsjubiläum 2007 und das 1000. Domjubiläum 2012.

Das Domkapitel wird baldmöglichst einen Administrator wählen, der bis zur Ernennung eines Nachfolgers durch den Papst das Erzbistum leitet.