Erzbischof Schick: Wir feiern den Dom, damit wir eine Kirche aus lebendigen Steinen werden
„Dem Himmel entgegen“ – Bamberg feiert das 1000. Weihejubiläum des Doms
Bamberg. (bbk) Anlässlich des 1000. Jahrestags der Domweihe in Bamberg hat Erzbischof Ludwig Schick die spirituelle Bedeutung der Kathedrale hervorgehoben. „Die Kirche wurde gebaut und erhalten, damit wir heute und in Zukunft eine „Kirche aus lebendigen Steinen“ sind, predigte der Bamberger Oberhirte am Sonntag (06.05.12) im vollbesetzten Dom vor zahlreichen Gläubigen, Ministerpräsident Horst Seehofer und 21 katholischen Bischöfen und Äbten aus neun Nationen.
Die Kirche aus lebendigen Steinen sind wir, „wenn der Friede Christi uns verbindet, alle Gläubigen mit den Priestern, dem Bischof und dem Papst. Diesen Frieden soll die Kirche dann in die Gesellschaft bringen, damit Friede zwischen den Generationen, Einheimischen und Ausländern herrscht“, sagte Erzbischof Schick. „Wir wollen eine Kirche des Friedens sein.“
Erzbischof Schick rief zudem dazu auf, Ehrfurcht vor Gott zu haben. Das bedeute, Gott im Gebet und Gottesdienst zu ehren. Ehrfurcht vor Gott verpflichte aber auch zur Ehrfurcht vor dem menschlichen Leben, das Gott geschaffen hat. „Ein klares Nein zu jeder Abtreibung, zur Tötung von alten Menschen, die verharmlosend Sterbehilfe genannt wird und Nein zu jedem Mord und jeder Verletzung von Menschen durch Terror, Kriege, linke und rechte, extremistische oder häusliche Gewalt.“
Ehrfurcht vor Gott beinhalte auch Ehrfurcht vor der Schöpfung und Eintreten gegen den Raubbau mit den Naturressourcen und gegen die Erderwärmung. „Wir wollen in Bamberg und überall eine Kirche sein, die das Leben liebt in Ehrfrucht vor Gott, dem Schöpfer und Vollender“, predigte Erzbischof Schick.
Die Kathedrale sei gebaut worden, um das Evangelium in die Herzen der Menschen hinein zu verkünden, sagte der Bamberger Erzbischof. Er wies auf das Motto des 1000-jährigen Domjubiläums „Dem Himmel entgegen“ hin.
Schon von Weitem seien die Domtürme sichtbar. „Sie zeigen auf Gott, der den Menschen Gerechtigkeit und Frieden schenkt. Der Dom soll Gläubige und Ungläubige, Christen und Nichtchristen, Pilger und Touristen auf Gott hinweisen und die Herzen der Menschen ‚dem Himmel entgegen‘ ziehen“, wünscht sich der Bamberger Oberhirte. „So sind wir missionarische Kirche aus lebendigen Steinen“. Eine Kirche aus lebendigen Steinen sei auch eine Kirche, die sich einmische in der Gesellschaft und an einer Kultur der Liebe mitbaue. Wir wollen am Gemeinwohl mitwirken durch unsere Kindergärten, Schulen, Sozialstationen und Altenheimen, durch unsere Pfarreien und Seelsorgestellen.
„Wir feiern zum 1000. Weihejubiläum die ‚Kirche aus Stein‘, unseren Dom, damit wir eine ‚Kirche aus lebendigen Steinen werden‘ hier in Bamberg und im gesamten Erzbistum“, sagte Erzbischof Schick.
Bereits durch die Erbauer, dem heiligen Kaiserpaar Heinrich und Kunigunde, habe dieser Dom Wertschätzung erfahren. 1993 sei dieser Kathedrale mit der Altstadt von Bamberg der Titel „Weltkulturerbe“ verliehen worden. Es sei unsere Verpflichtung „unseren Bamberger Dom“ zu erhalten als Gotteshaus, von dem Segen für die Menschen ausgehe, sagte Erzbischof Schick. „Das Erbe ist unser Auftrag!“