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Der Dom als Kirche

Durch die Gräber von Heinrich und Kunigunde entwickelte sich der Dom im Mittelalter zu einem Wallfahrtszentrum. Im Spätmittelalter stand Bamberg mit Trier oder Aachen auf einer Stufe als großer deutscher Wallfahrtsort. Höhepunkt der Reliquienverehrung war die alle sieben Jahre statt findende Große Heiltumsweisung, zu der auch die Reliquien anderer Bamberger Kirchen in den Dom gebracht wurden und auf dem Domplatz der versammelten Menge gezeigt wurden. Durch die Reformation ließ auch im katholischen Bamberg das Interesse an den Reliquien nach, doch mit der Gegenreformation lebte die Reliquienverehrung wieder auf.

Bis zum Jahr 1805 gab es im Dom zwei von Domvikaren versehene Pfarreien, nämlich die Chorpfarrei für die Geistlichen des Domstifts und die Sankt-Veits-Pfarrei für die weltlichen Bewohner der Domburg. Zeichen für den Dom als Pfarrkirche sind die Taufstelle in der Krypta und die Beichtstühle. In der Barockzeit gab es keine Beichtstühle im Dom, weil der Dom keine Kirche für die Volksseelsorge war.

 Der Dom ist ein überliefertes Kulturdenkmal, das in der Gegenwart noch entsprechend seiner ursprünglichen Fünktion als Gotteshaus genutzt wird. Seine Architektur un die darin befindlichen Kunstwerke dienen nach wie vor diesem Sinnzusammenhang. So ist der Besuch dieser Kirche ein vielfältiger Weg, Geschichte, Religion und Kunst direkt vor Ort zu erfahren. Der Dom ist Zeuge seiner langen Geschichte und ist gleichermaßen Ausdruck der Frömmigkeit und des Glaubens: Er ist ein allumfassender Zeuge der Vergangenheit.